FriedensBaeume

Frieden

In diesen Tagen suche ich Frieden. In mir und außer mir. Am ehesten begegne ich ihm in der Stille. Wenn ich auf meinem Meditationskissen sitze, meine Gedanken zum Spielen

nach draußen schicke und meinem Atem folge. Oder wenn ich auf leisen Sohlen spazieren gehe, langsam vor mich hin, mit genügend Zeit für all die kleinen und großen Wunder am Wegrand. Die ersten bunten Frühlingsversprechen der Kroküsse, ein neugieriges Eich-hörnchen, das Lied der Amsel. Dann macht sich dieses wundersame Gefühl in mir breit, das mich eint mit dem Leben, mich gleich einem Puzzelteil einfügt in die Welt.

Frieden, sagt mir mein Lieblingsbuch, hat seine Wortwurzeln im frei sein.

Frei wovon, frage ich mich und nehme meine Hände aus der Jackentasche. Betrachte sie einen Moment und halte die offenen Handflächen der Sonne entgegen.

Sie legt ihr warmes Lächeln hinein und ich verstehe – es meint weiniger dieses „frei von“, als vielmehr das „frei für“. Mich dorthin wenden, wo mein Herz pocht, meine Lebendigkeit tanzt und die Freude mich ruft.

Meine Hand öffnen, meine Widerstände, den Hader freigeben wie einen Luftballon und mit leerer Hand gehen. Bereit die Wunder einzusammeln, die sich mir schenken.

Ich nehme die Witterung der großen Freiheit auf und folge ihrem Duft.

Was, wenn es mir wahrhaft gelänge, einverstanden zu sein. Einverstanden mit der Soheit dieses Momentes. Mit dem, was ist. Wenn ich mit dem gehe, das ist. Damit umgehe.

Mich darin bewege. Weg gehe. Schritt für Schritt.

Annehmen was ist, in der Annahme, dass es gut ist.

Sinnhaft auch im mir Verborgenen. Friedvoll sein damit und offen für das, was mir begegnet.

Auf meinem Spazierweg stehen viele misteltragenden Bäume. Misteln sind seit uralten Zeiten ein Symbol des Friedens. Unter ihren Zweigen versöhnen sich Feindschaft und Zwietracht. Und so erkläre ich vier Bäume zu FriedensBäumen,

versehe sie mit Zettel und Faden und lade ein zum Innehalten.

Da sind zwei Bäume, die sich gegenüberstehen und Raum geben, Friedenschritte zu setzen. Alleine und aufeinander zu. Die Bank unter der Friedenslinde mag ein Ort sein zum Verweilen. In gemeinsamer friedlicher Stille und um Frieden zu sprechen.

Auf der kleinen Brücke unter den Mistelbäumen weiter hinten am Weg frage ich mich, welche Brücken von Herz zu Herz ich baue. Und am Ende steht eine ganze Reihe von FriedensBäumen. Hier kann ich den Frieden in mir bewegen und auf bewussten Wegen Frieden schließen mit der Welt.

Am ersten Friedensbaum huscht ein Eichhörnchen durch die Zweige und begeht himmelwärts den erdachten FriedensWeg. Kurz danach weht ein Herzballon vorbei und wird Ankerpunkt nahe eines Friedensbaumes. Anfang und Ende des Zaubers zur Ausrufung der Friedensbäume ist vom Glockenklang untermalt.

Mögen sie die Einladung in die Herzen der Menschen tragen und mögen Menschen überall Friedensorte finden. In diesen Tagen und darüber hinaus.